Man wird mit dem Vorwurf konfrontiert, dass eine Unterstützung in Form von Kinderpatenschaften keine gute Hilfe für die Betroffenen sei. Es wird als „Verkauf“ der Kinder dargestellt, oder dass Individualhilfe eines einzelnen Kindes nicht so stark gewichtet werden soll wie z.B. die Instandsetzung einer Schule.
Die Wünsche von großen Organisationen und Spendern ist hier oftmals sehr unterschiedlich. Die Organisationen stellen fest, dass längst schon Einigkeit darüber besteht, dass sich wirkliche Hilfe am Gemeinwesen orientieren und Selbsthilfe fördern muss. Die Spender wünschen eine Patenschaft, denn sie möchten wissen, wohin ihr Geld fließt und wollen Verantwortung übernehmen.
Was wäre aber, wenn unter Berücksichtigung aller Wünsche doch die einfachste Lösung wäre, beide Ansichten zu verbinden? Nicht jedes Land, jede politische Situation, jegliche ethische Vorgaben und Ursachen lassen sich so pauschal miteinander vergleichen. Es zeigte sich in Sri Lanka nach dem Tsunami eine völlig andere, komplexe Situation. Hier leisten wir in einem einigermaßen entwickelten Land keine klassische Entwicklungshilfe, sondern eine Wiederaufbauhilfe nach einer Naturkatastrophe. Viele Kinder waren nun ganz ohne Eltern, ohne ein Elternteil, zusätzlich ohne Dach über dem Kopf, verloren Freunde und sogar ihre Schule. Aus politischer Sicht war es für die Kinder im Osten Sri Lankas schon immer schwierig, einen Schul- oder Universitätsabschluss zu erreichen, der im gesamten Land anerkannt wurde.
In enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedern aus dem Verein in Sri Lanka, Pädagogen, betroffenen Familien und Kindern entstand nun ein Modell der Unterstützung, in dem wir größtmögliche Chancen sehen, sinnvolle Hilfe zu leisten.